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Pentling

Pentlings Naturfriedhof in der Oberpfalz ist mehr als ein schöner Bestattungsort für (Bio)Urnen. Er ist ein Weg des Kraftschöpfens und Nachdenkens über das Leben. Wer hier in die Tiefe seiner Seele steigt, spürt, dass Hoffnung aufsteigt.

Vierzehn Stationen geben Impulse zum Sinnieren und sind zugleich Grabplätze. Sinn kommt von den Sinnen, die hier angeregt werden schon allein durch die unterschiedlichen Bodenbeläge: vom Mulch, über Hackschnitzel, zu Gras, Sand, Kies und Schotter.

Man kann weder das Leben noch den Tod restlos begreifen, aber man kann die Symbole des Daseins anfassen, sich mit dem Tod befassen.

Der Tod berührt jeden, berühren Sie hier die Bilder des Lebens.

Hopfen (1) In Bayern steht dieser Spruch für eine alte Brautradition, für das Reinheitsgebot und die Geselligkeit in Gasthäusern und Zelten. Hier am Tor zu Hallertau verbinden sich daher Arbeit und Gemütlichkeit. Dabei ist das Zelt schon aus jüdischer und arabischer Tradition ein Ort des Schutzes, der Geborgenheit, aber auch ein Zeichen des Unterwegsseins. Wir sind nur Gast auf Erden und wandern ohne Ruhe mit mancherlei Beschwerden einer anderen Heimat zu. Die Bitterstoffe im Hopfen wirken beruhigend und schmerzlindernd.

Wurzeln (2) geben Halt und Nahrung, sie zeigen, woher wir kommen. „back to the roots“ – zurück zur Erde geht alles Irdische. Wo liegen Ihre eigenen Wurzeln, woran klammern Sie sich in den Stürmen der Zeit, dass Sie nicht entwurzelt werden?

Harmonie (3) im Zusammensein mit unseren Lieben ist ein großer Wunsch. Dazu muss jeder auf seine Weise klingen. Wir nehmen die Wellenlänge des Anderen auf und schwingen mit. Schon das Ungeborene hört den Klang seiner Mutter und der Sterbende hört vertraute Stimmen.

Aufstiege (4) werden gefeiert. Man kommt weiter, sieht von oben mehr, auch wenn der Weg hinauf anstrengend war. Stufe für Stufe wächst der Mensch heran. Oben wird der Himmel angesiedelt.

Wer rastet, der rostet, stimmt nicht immer. Wer eine Rast (5) macht, tankt neue Kräfte, hält Mahl, pflegt Gemeinschaft, unterhält sich und erfährt mehr. Wir sind Gast auf Erden, haben mit Anderen unser Leben geteilt und teilen uns mit, was uns im Innersten bewegt. In der Ruhe liegt die Kraft.

Hinabgestiegen (6) in das Reich des Todes: Das Leben geht zu Grunde, wir gehen dem Leben und Sterben auf den Grund. Was ist da unten? Ist dort alles aus? Nein! Am Ende kommt die Wende.

Weinstöcke (7) brauchen lang bis sie Frucht bringen, können dann aber sehr alt werden. Sie ähneln uns Menschen. Reif werden sie durch die Sonne, den Regen – alles zur rechten Zeit. Bin ich genießbar? Wie Wein, der Menschen zu Freunde macht, weil er Freude macht?

Ein Tor (8) wird bejubelt; es kürt den Sieger, der andere verliert. Niederlagen gilt es zu verkraften, fair zusammen zu spielen, auch den Andern Bälle zu zuspielen. Regeln sind wichtig, die Freude am Spiel ebenso. Wir sind alle Teile einer großen Mannschaft, die auf dem Grün der Hoffnung spielt.

Jedes Grab ist wie ein kleiner Garten (9), der wachsen und vergehen kennt. Mist kann wertvoller Dünger sein. Unkräuter können Heilkraft besitzen. Nicht jedes gesäte Korn bringt Frucht, aber damit es Frucht bringt, muss es vergehen. Was im Sommer üppig blüht, fährt im Herbst des Lebens die Ernte ein.

Unser Leben (10) ist ein Balanceakt. Die rechte Mitte zu finden und zu halten, ist eine Lebensaufgabe. Schnell kann der Balken kippen. Die Wippe zwischen Ich und Du, Arbeit und Freizeit. Hier und Dort pendelt im Wechsel.

Das Ziel (11) ist der Endpunkt irdischer Pilgerschaft. Dazwischen verfolgen wir viele Ziele: Kleine und große. Was wollten Sie in Ihrem Leben erreichen? Was wäre Ihr größtes Glück?

Entlang des oberen Weges an der Kanzel (12) und entlang der unteren Abbiegung sind ebenfalls Grabplätze am Wegesrand (13) wählbar.

Unendlich weit und tief blau erscheint uns Erdenbürgern der Himmel (14). Dabei trägt uns die fruchtbare Erde, sie ernährt uns und wird mütterlich dargestellt. Himmel und Erde sind die beiden Pole, zwischen denen sich das Menschenleben ausstreckt. Dabei deutet der Himmel über die Wolken, die Sterne und den Kosmos hinaus auf die Sehnsucht nach Glück und Liebe, die auf Erden nie ganz gestillt wird. Auch wenn wir aus der Erde stammen und dorthin zurückkehren, hoffen viele auf ein himmlisches Paradies.

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Die Preise können Sie aus der Gebührensatzung entnehmen. Diese und weitere Formulare finden Sie unter Downloads.


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